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klavierduo huber/thomet. Beschreibung der Website
 
nächstes Konzert:
Sonntag, 19. November 2023
17.00 Uhr
Neue Pavillon Konzerte - Pianofestival
Oberwil
klavierduo huber/thomet
 PRESSE

Musikfestival Bern: Ausweitung der Wahrnehmungsporen: Ein spektakuläres Konzert für sechs verstimmte Flügel und Orchester sorgt in der Reitschule für eine einzigartige Hörerfahrung.
Der Bund, Marianne Mühlemann, 16. September 2019

"… Auf dem Programm steht «Limited Approximations» des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas. Ein Werk für grosses Orchester ohne Schlagzeug und sechs verstimmte Konzertflügel.
Die Pianisten (Kirill Zwegintsow, Susanne Huber, Andre Thomet, Stefan Wirth, Stefka Perifanowa und Tamriko Kordzaia) bewältigen ihre Parts mit Bravour. Ihre Finger sind wie bewegliche Hämmerchen im Dauereinsatz. Sie kraulen die Tasten, die Finger federn wie Maschinchen über die Klaviatur, manisch, exzessiv, hochpräzise und manchmal minutenlang. Zu sechst schlagen sie monotone schnelle Tonwiederholungen und erzeugen in den Bassregistern der Flügel fürchterliche Donner und in den Höhen ein Flirren wie von Insektenschwärmen. Zuweilen strecken die Pianisten die Zeit, ziehen den orgiastischen Klang mit dem Pedal in die Länge. Während man ihm nachhört wie im Rausch, erfasst einen in diesem Naturschauspiel aus Klangebbe und -flut schon die nächste Welle.
…. Der Konzertabend in der Reitschule wird zu einem der Höhepunkte des Musikfestivals. Dank der Pianisten und des überaus engagiert und flexibel agierenden Berner Symphonieorchesters. Wie Venzago das mystische Klangkontinuum aus halluzinierenden Reibungen und Farben behutsam festhält und gleichzeitig die klanglichen Texturen aus ihrem harmonischen Korsett befreit, ist atemraubend.
Das Publikum erlebt neue Musik als emotionales Abenteuer, das durch Berührung die Wahrnehmungsporen weitet. Beim Hören verliert man in der Mikrotonalität zwar immer wieder Boden und Orientierung, als «falsch» aber empfi ndet man das atmosphärische Ganze nie."




Betörendes Gruseln im Münster
Der Bund, Moritz Achermann, 11. September 2017

Schaurig schön: Am Musikfestival Bern begeisterte Jannik Giger mit seiner Neuvertonung eines Klassikers der Filmgeschichte.
“Kurz vor 22 Uhr bildet sich immer noch eine lange Schlange vor dem Portal des ohnehin schon rappelvollen Berner Münsters. Kein Wunder, Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfi lmklassiker «Nosferatu – eine Symphonie des Grauens» aus dem Jahre 1922 live vertont von einem hochkarätig besetzten Ensemble und zu später Stunde im altehrwürdigen Münster-Gemäuer dargeboten – das darf man sich nicht entgehen lassen! ... Getragen wird der Abend nicht zuletzt vom Instrumentalensemble, das Gigers Musik famos umsetzt. Die vierzehn Musikerinnen und Musiker – neben dem Klavierduo Huber/Thomet und dem für den erkrankten Münsterorganisten eingesprungenen Ilya Voellmy sind es Mitglieder des Berner Symphonieorchesters, der Camerata Bern sowie Exponenten der freien Szene – begeistern durch exzellentes Zusammenspiel, feines Klanggespür und den subtilen Dialog mit dem filmischen Geschehen ...”




Dissonance
Dezemberausgabe 2015

„… Ferner vermochte Michael Pelzels Cosmic Swoosh für zwei Klaviere und Schlagzeugquartett zu begeistern. Eine in ihrer Klangsinnlichkeit an Messiaen erinnernde Musik zwischen dem irisierenden Klang gestrichener Klaviersaiten und geisterhaften Gong-Klavier-Unisoni. Vom Klavierduo huber/thomet und den artists-in- residence, dem Ensemble This Ensemble That fantastisch vorgetragen.“




Ausserirdisch schön
Der Bund, Moritz Achermann, 7. September 2015

"… Die Uraufführung von Michael Pelzels Komposition von „ Cosmic Swooh“ für zwei Klaviere und vier Perkussionisten zeigte wiederum, wie mitreissend zeitgenössische Musik sein kann. Die physische Qualität des Werks, in dessen erstem Teil die Musiker ins Innere der Klaviere gebeugt mit Bogenhaaren die Saiten strichen, faszinierte. Im zweiten Teil wechselte sich ein geisterhaftes Unisono von angeschlagenen tiefen Klaviersaiten und Gongs als wiederkehrendes Bassmotiv mit einem irisierenden Geflimmer von Celesta, Röhrenglocken und Xylophonen ab. Eine wunderschöne und ungemein klangsinnliche Musik beschrieb hier die kosmischen Klänge.



Konzert des Klavierduo Huber/Thomet in der Tonhalle Zürich
Mit Courage
Gleich zwei legendäre, anspruchsvolle Werke des zwanzigsten Jahrhunderts hat das Klavierduo Huber/Thomet auf das Programm gesetzt. Igor Strawinskys «Sacre» und Béla Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug erklangen im Konzert in einzigartiger Klarheit und mit überwältigender Wucht.
NZZ, Michelle Ziegler, 10. Februar 2014

"Zwei legendäre, ungemein anspruchsvolle Werke, dazwischen ein nicht minder legendärer Einschub: Das Klavierduo Huber/Thomet hatte sich für sein Programm "Wahn, Witz, Ahnung" einiges vorgenommen. Die Klavierfassung von Igor Stravinskys "Le sacre du printemps" und Béla Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug fordern von den Pianisten höchste Konzentration. Als Zwischenstück diente Erik Saties Filmmusik "Cinéma", die mit dem dazugehörigen Stummfilm "Entr'acte" von René Clair eine Begegnung mit den Pariser Avantgardekresien der zwanziger Jahre bot. Sie glich die musikalischen Schwergewichte des Programms aus, welches das Motto "Wahnwitz" des letztjährigen Musikfestivals Bern gleich aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
          Susanne Huber und André Thomet bringen die nötige Courage und Ausdauer für solche aufwendigen Experimente mit. Das Berner Duo, das alle drei Werke des Abends schon im Konzert gespielt hat, agiert auf der Bühne auch an zwei Klavieren als Einheit. Die brillant gemeisterten technischen Schwierigkeiten der Klavierfassung des "Sacre" traten im Zürcher Konzert in den Hintergrund, während die farblichen Nuancen und eine klare, mitunter bewusst harte Artikulation hervortraten. Die polyrhythmischen Überlagerungen und Formeln, die Stravinsky am Klavier konzipiert hatte, zeigten sich so in ihrer nüchternen, kompromisslosen Modernität, während die klangliche Wucht in der Umsetzung auf zwei Klavieren schlichtweg überwältigend war.
          Überwältigend war nach der Pause wie erwartet auch Béla Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug. Das Klavierduo Huber/Thomet hielt sich an die Anweisungen des Komponisten: Es sass mit dem Rücken zu Publikum an den Flügeln und positionierte das Schlagwerk mit den beiden Schlagzeugern Mihaela Despa und Peter Fleischlin in der Mitte dahinter. Dies ermöglichte eine optimale Kommunikation zwischen den Interpreten, führte im kleinen Tonhalle-Saal nur hie und da zu einer Dominanz des Schlagzeugs. Positiv wirkte sich dies freilich auf die Wahrnehmung der verschiedenen Klangfarben des Schlagwerks aus, die sich hier auf einzigartige Weise mit dem Klavierklang verbinden oder sich davon absetzen. Welche Emphase erreichten die vier Interpreten, welche Stringenz des komplexen Abläufe!"




Das Klavierduo Susanne Huber und André Thomet  zündete in der Appenzeller Ziegelhütte mit Original-Transkriptionen französischer Orchester-Literatur ein pianistisches Feuerwerk.
Hervorragendes Klavierduo
"Appenzeller Zeitung", Ferdinand Ortner, 9.2.2009

"...Es war tief beeindruckend, wie mitreissend und ausdrucksstark das Klavierduo Huber/Thomet die emotionalen Konzertstücke zu faszinierender Wirkung brachte. Beide überzeugten als subtil gestaltende Künstler mit perfekter Spieltechnik und ausgewogener Klangbalance sowie im nahtlosen Zusammenspiel mit einer nuancenreichen Ausdruckspalette. Das sympathisch auftretende Duo bewies auch optimale musikalische Übereinstimmung.
Stürmischer Beifall
Susanne Huber und André Thomet musizierten mit Engagement, Konzentration und musikalischem Gespür. Sie nützten die reiche Skala der Emotionen in der Bandbreite vom Pianissimo bis zum Fortissimo gekonnt und erzielten erregende Kontraste und Stimmungen. Die packende Aufführung belohnte das Publikum mit stürmischem Beifall."




Früher Höhepunkt im Konzertjahr
"Appenzeller Volksfreund", Monica Dörig, 11. Februar 2009

"...Geheimnisvoll, berührend und äusserst brillant spielte das Pianistenpaar Susanne Huber und André Thomet die phantastischen Klangbilder vom Aufbruch der Moderne und loteten sie bis in tiefste Schichten aus...
Die Interpreten meisterten das komplexe Werk (Stravinsky) beeindruckend. Mit nicht nachlassender Energie gestalteten sie jede Passage präzis mit viel Gespür für Mystik und Symbolik und auch für das Spektakuläre. Sie ernteten dafür viel Applaus und Bewunderung."




PRESSE
"tasten"
"Neue Zürcher Zeitung", Michelle Ziegler, 4.9.2010

"In tasten malt Anna Huber mit filigranen Fingerzeichnungen Musik in die Luft, zerlegt den Flügel in Einzelteile, klatscht, raschelt und knistert; derweil die Pianisten sich immer wieder tanzend von ihren Klaviaturen entfernen. Abtasten, betasten, vorwärtstasten – erforschend, beharrlich und selbstkritisch. So arbeiten sowohl Anna Huber als auch das klavierduo huber/thomet. Dieser konsequente Wille zum Herantasten an das Unantastbare fesselte in der Uraufführung...
          Schlichtheit als Kontrast. Welche Intensität gelang in György Ligetis drei Stücken für zwei Klaviere,und welch eindrückliche Stimmung erzeugten die langsamen Momente des Abends, die sich an der Komplexität des Einfachen labten. In Morton Feldmans „Vertical Thougts“ für zwei Klaviere schuf das eingespielte Duo eine in sich ruhende Atmosphäre, die sich an Anna Hubers Variationen über einen gestreckten Arm anschmiegte."



"Tanznetz.de", Marlies Strech, 27. Oktober 2010

"Anna Huber entwickelte  zusammen mit dem Klavierduo Susanne Huber und André Thomet das Stück „tasten“, das sie am Abend der Preisübergabe präsentierte. In ihrem für sie typischen Stil: Mit kleinen Bewegungen von Armen und Beinen, Fingern und Zehen, Kopf und Körper. Samt den überraschenden, mehrdeutigen, oft auch komischen Kombinationen. Und das eingefügt in ein eigenwilliges Bezugssystem zu Zeit und Raum. Diesmal besteht das Bühnenbild aus ein paar Leintüchern und Kunststoffplatten, zwischen denen die beiden Flügel platziert sind, mal gut, mal überhaupt nicht sichtbar. Die Requisiten in Schwarz und Weiss, zu denen noch drei Zwergklaviere in Rot kommen, werden dauernd herum geschoben(Bühne und Licht: Thilo Reuter).
          Natürlich schafft das die Tänzerin nicht allein. Susanne Huber und André Thomet eilen ihr immer wieder zu Hilfe, weg von den beiden Flügeln, wo sie einen spannenden Mix aus alter und neuer Musik spielen. Und mehr als das: Sie tanzen zeitweise mit, bis hin zu parallel geführten Trio-Performances. Das mache den Musikern mal einer nach!"

SWR2, "Dissonance", Torsten Möller, Juni 2008

„Vieles ist vorstellbar: Ein Percussion Ensemble, ein Gamelan Orchester auf Abwegen oder zweckentfremdete Küchenutensilien. Tatsächlich stammen die Klänge aber von zwei sorgsam präparierten Steinways – und vom Klavierduo Susanne Huber und André Thomet, die John Cages Two Dances for prepared piano von 1945 spielen. „Laika und Ham oder der kalte Krieg" nennt das fulminant aufspielende Duo sein Programm – benannt nach der sowjetischen Hündin Laika und dem amerikanischen Schimpansen Ham, die beide in den Genuss der ersten Weltraumflüge kamen.
           Neben Cage sind Komponisten der USA und der ehemaligen Sowjetunion dabei: Arvo Pärt, George Crumb, Dimitri Schostakowitsch und dessen Schülerin Galina Ustvolskaja mit ihrer ersten Klaviersonate von 1946.
Zwischen den auf hohem Niveau gespielten Werken kommen Videoeinblendungen, unter anderem amüsante, in der simplen Feindkonstruktion zugleich bedenkliche Mitschnitte von antikommunistischer Propaganda, in den 50ern und 60ern ausgestrahlt im amerikanischen Fernsehen.
           Das kurzweilige und konzeptuell überzeugende Konzert des Klavierduos Huber/Thomet ist Teil eines „Mini-Festivals" mit drei Konzerten in der Berner Dampfzentrale. „Cage und Co" heißt es und es findet anlässlich eines Jubiläums statt, das keines ist, jedenfalls kein rundes. 96 wäre Cage in diesem Jahr geworden."




PRESSE
schnittstelle

MUSIK FÜR KLAVIER UND SCHLAGZEUG, "Tagesanzeiger", Thomas Meyer, 5. März 2008

"...in seinen "Drei Stücken" für zwei Klaviere von 1976 verband der Ungare György Ligeti auf ingeniöse Weise Avantgarde, Minimal Music und das Erbe Béla Bartóks. Er überwand ganz unspektakulär die Grenzen vom Pianistischen zum Perkussiven. Und aus diesem Grund stellte das Klavierduo Susanne Huber/André Thomet diesem Werke nun Bartóks "Sonate für zwei Klaviere und zwei Schlagzeuge" von 1938 gegenüber  - ein Schlüsselwerk, das sie mit den Perkussionisten Fritz Hauser und Sylwia Zytynska auf diszipliniert-unbändige, ja elementare Weise aufführten.
          Dazwischen improvisierten die vier gemeinsam, schritten nochmals auf andere Weise die Grenze von pianistischem Lauf- zu perkussivem Schlagwerk ab, sie ertasteten Übergänge des feinen Klangrauschens und des Spielens. Die Pianisten legten kurze Kompositionen von Kurtág wie Intarsien ein. So griffen Notation und Improvisation auf inspirierte Weise ineinander über."




NEUE REIBUNGSFLÄCHEN IM GARE DU NORD, "Basellandschaftliche Zeitung", Andreas Fatton, 3. März 2008

"...Die 1938 in Basel mit Bártok selbst uraufgeführte Sonate ist weit mehr als nur Vorlage für das spätere Konzert für zwei Klaviere und zwei Schlagzeuge. Dass die rhythmische und tonale Mehrschichtigkeit in der frischen Interpretation der vier Musiker in der geradezu überfüllten Gare du Nord auf Widerhall stiess, daran liess das Publikum nun keine Zweifel aus.
             Die "Drei Stücke für zwei Klaviere" von György Ligeti bilden eine geeignete Eröffnung für das Konzert. Wie man elementare Klangereignisse mit Staunen hinnimmt, zeigt sich in den lachenden Blicken, die sich Jugendliche und Kinder zuwerfen. Und natürlich kann man auch die Verbindungen zum minimalism oder zu Ligetis anderen werken der siebziger Jahre hören und versteckte Ironien aufspüren...."




PRESSE

...modern... drei blicke auf den anfang der moderne
 
Das Klavierduo huber/thomet in der Dampzentrale
Drei Gesichter der frühen Moderne: Besonnen und zugleich temperamentvoll interpretierte das klavierduo huber/thomet Werke von Schreker, Satie und Stravinsky.

"Der Bund", Michelle Ziegler, 5. November 2007

"Die Dampfzentrale macht mit zwei Konzertabenden Appetit auf Neue Musik. Sie soll als Programmschwerpunkt in Zukunft mehr Gewicht erhalten. Am ersten Abend trat ein Klavierduo auf, das sich intensiv mit der Interpretation Neuer Musik auseinandersetzt.
             Die beiden Berner Pianisten Susanne Huber und André Thomet stellen mit Unternehmungslust Projekte auf die Beine. In der Dampfzentrale entführen sie mit drei Werken in die ersten Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts. Sie beleuchten die unterschiedlichen Facetten der frühen Moderne und verankern diese zwischen Tradition und Avantgarde.

Schwirrende Klangteppiche
Das Vorspiel zur Oper "Die Gezeichneten" von Franz Schreker erklingt dabei erstmals in einer Version für zwei Klaviere. Sie breitet eine starke Faszination aus, die der bedachten Interpretation des Duos zuzuschreiben ist. Die beiden Pianisten breiten schwirrende Klangteppiche aus und passen die darüber liegenden Melodielinien behutsam ein. Spür- und hörbar ist dabei das gegenseitige Einverständnis der Musiker. Indem in der Transkription die instrumentalen Klangfarben wegfallen, kommt der spätromantische Gestus des Werkes weniger zum Zug. Seine expressionistischen Grundzüge treten dafür stärker hervor. In der Klangbehandlung wirkt es bisweilen geradezu progressiv.
           Ähnlich differenziert ausgearbeitet erklingt Stravinskys persönliche Klavierbearbeitung des Skandalwerkes "Le Sacre du Pintemps". Huber und Thomet gestalten das Werk in Hinblick auf seine dramatischen Höhepunkte. Auch die leise schwelenden Teile erhalten ihre Deutung im grossen Zusammenhang der Komposition, die sich die Opferung eines jungen Mädchens an den Frühlingsgott zum Thema macht. Brutalität und klangliche Rauhheit kommen dabei bestens zur Geltung und hinterlassen das Publikum betört und leicht perplex."




Die Dampfzentrale lud am Wochenende zu einem "Minifestival" der Neuen Musik

"Berner Zeitung", Oliver Meier, 5. November 2007

"...Mit Kompositionen der klassischen Moderne eröffnete das Berner Klavierduo huber/thomet am Freitag den musikalischen Reigen. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: Die beiden Pianisten widmeten sich Igor Stravinskys epochalem Werk "Le sacre du printemps" (1913), das den Todestanz eines Menschenopfers im "heidnischen Russland" ausmalt. Stärker noch als in der originalen Orchesterfassung kamen der archaische Gestus und die elementare Sprache zum Ausdruck, die dem Werk innewohnt. Huber und Thomet gestalteten es als Duell zweier widerstreitenden Instrumente und verliehen ihm eine schon fast bedrohliche Intimität.
Umso leichter und vergnüglicher präsentierte sich Erik Saties Komposition "Cinéma" (1924) zum Stummfilm "Entr'acte" -  ein Glanzwerk des Surrealismus, bei dem neben Satie selbst auch illustre Künstler wie Man Ray und Marcel Duchamp mitspielten. Getreu ihrer Vorliebe für spartenübergreifende Projekte beschränkten sich Huber und Thomet nicht auf die Interpretation der Musik, sie liessen auch gleich den Film dazu laufen. Ein glücklicher Entscheid..."




DIE ZEIT DER ERNEUERUNG
KLAVIERDUO Susanne Huber und André Thomet spielten in der Gare du Nord Kompositionen der Moderne.
"Basellandschaftliche Zeitung", Fabian Kristmann, 2. November 2007

"Wie nur wenige andere kulturhistorische Epochen war die Moderne von der Suche nach radikaler Erneuerung bestimmt. Selbstverständlich gilt dies neben allen anderen Künsten auch für die Musik, wie das klavierduo huber/thomet in der Gare du Nord eindrucksvoll bewies.
Unter dem Titel "...modern...drei blicke auf den anfang der moderne" spielten Susanne Huber und André Thomet - sie haben sich nach ihrem Solistendiplom zusammengeschlossen und verfügen über ein breites Repertoire, das bis in experimentelle und spartenübergreifende Gebiete reicht - unterschiedliche musikalische Ausformungen des zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschenden Zeitgeistes.
           Noch von spätromantischer Ästhetik beeinflusst und stellenweise impressionistisch eingefärbt das Vorspiel zur Oper "Die Gezeichneten" von Franz Schreker aus dem Jahr 1918. Das Duo erhielt den Auftrag, die bisher unveröffentlichte Transkription für zwei Klaviere uraufzuführen. Damit eröffnete es den Abend. Durchgehend optimal koordiniert, stimmten Huber und Thomet die Brillanz und Elastizität in einer Weise ab, die das Erbe des 19. Jahrhunderts anheimelnd durchschimmern liess.
           In bester Stummfilm-Begleitmusik-Manier auf kompositorisch anspruchsvollem Niveau - Zitate und Ragtime-Rhythmen inklusive- und gewürzt mit der surrealen Ironie der 20er Jahre, kam anschliessend Eric Saties Filmmusik "Cinéma" von 1924 daher, mit der das Duo den originalen Stummfilm "Entr'acte" begleitete, der auf Leinwand zu sehen war. Die erstaunlich fortschrittlichen filmischen Spezialeffekte überraschten ebenso wie das Leitmotiv im "Soundtrack".
           Den gewichtigen Schlusspunkt setzten Huber und Thomet mit der für die Moderne zentralen Komposition, dem 1913 uraufgeführten "Sacre du Printemps" von Igor Stravinsky. Der Skandal, den Musik und Choreographie - Höhepunkt des um 1900 aktuellen "Primitivismus" - in Paris provozierten ist legendär...
Das Duo trotzte erfolgreich der Gefahr, ein Einheitsgetöse zu produzieren, erzielte bei aller halsbrecherischer Virtuosität aber auch in den ruhigeren Momenten die beste Wirkung. Deutlich wurde vor allem eines: ob orchestral oder pianistisch - der schaurige Opfertanz geht fast 100 Jahre nach seiner Entstehung immer noch unter die Haut."


Gleich zwei legendäre, anspruchsvolle Werke des zwanzigsten Jahrhunderts hat das Klavierduo Huber/Thomet auf das Programm
gesetzt. Igor Strawinskys «Sacre» und Béla Bartóks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug erklangen im Konzert in einzigartiger
Klarheit und mit überwältigender Wucht.